Jahn Christian Habel und sein Team von der Technischen Universität München erfassten das Vorkommen von Tagfaltern auf insgesamt 21 verschiedenen Wiesenflächen in der Nähe von München. Um einen Vergleich zu haben, untersuchten Sie 17 Flächen in der Umgebung von bewirtschafteten Landwirtschaftflächen und 4 in naturnah bewirtschafteten Naturschutzgebieten.
Das Ergebnis: "In der Nähe von intensiv bewirtschafteten, regelmäßig gespritzten Feldern ist die Tagfalter-Vielfalt und Anzahl deutlich geringer, als auf Wiesen in der Nähe von wenig bis ungenutzten Flächen".
Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen fanden Sie im Vergleich weniger als die Hälfte an Arten und etwa zwei drittel weniger Individuen als auf den naturnahen Flächen. Besonders die Anzahl an Spezialisten, sprich Schmetterlinge die sich auf bestimmte Blumenarten oder bestimmte Wiesentypen spezialisiert haben, war auffällig geringer auf den landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen.
Die Studie stellt ein weiteres Indiz für die negativen Auswirkungen landwirtschaftlicher Praktiken auf die Insektenvielfalt und die Insektenanzahl dar. Thomas Schmitt vom Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut in Müncheberg dazu: "Unsere Studie unterstreicht die negativen Auswirkungen der industrialisierten, konventionellen Landwirtschaft auf die Tagfalter-Vielfalt und zeigt, dass dringend umweltverträglichere Anbaumethoden benötigt werden“.